Drei Lebensgespräche gestern.
In Ulm/ Neu- Ulm/ Vöhringen
Ich pendel oft, auch ohne dabei den Ort zu verlassen.
Ich pendel zwischen Ehefrau, Mama, Bauherrin, Denkmalbesitzerin, Trau- und Trauerrednerin. Zwischen Jägerin und Fischerin.
Teilweise immer noch zwischen russischer und deutscher Kultur.
Eigentlich rund um die Uhr zwischen mir und all den vielen Menschen, die ich auf ihrem Weg begleiten darf.
Ständig befinde ich mich zwischen dem puren Leben und dem liebevollen Abschied.
Zwischen Freudentränen und den Tränen der Trauer. Manchmal ist es ein ganz schön hoher Berg an Emotionen, der vor mir liegt.
Wenn die ganze Welt sich zu drehen scheint, wenn mich Schicksale einfach nicht mehr loslassen wollen, dann braucht man eine Konstante. Eine Art sicherer Hafen. Ein Zuhause, an dem man ankommen, loslassen und sich wohlfühlen kann. Ein Ort, der einem die schweren Gedanken und Sorgen nimmt. Einen erdet und wieder mit Kraft und Energie füllt.
Einen Ort, an dem man völlig frei ist.
Diesen Ort haben wir als Familie und auch als Redenswerk gefunden.
Über 300 Jahre hat das Haus bereits auf dem Fundament. Es wurde einmal komplett ab und an einer anderen Stelle wieder (ganz?) aufgebaut.
Unglaublich viele Menschen haben hier gewohnt und viele Seelen die Gemäuer wieder verlassen. Dieses spürt und sieht man bis heute. Warum ich euch das zeige? Wie angekündigt, möchte ich euch mit auf unsere Reise mitnehmen. Eine Reise von Redenswerk und Denkmal.
Denn ich finde, auch der Ort ist wichtig, an dem man die Reden verfasst. Die Energie, welche einem beim Schreiben begleitet, beeinflusst jedes Wort und auch die Sätze. Deshalb möchte ich euch hin und wieder Einblicke in unsere neue Heimat geben. Denn das sind wir, das ist Redenswerk, das bin ich.
Es pendeln sogar Angehörige zu uns, um mit mir an diesem fabelhaften Ort hier ein Lebensgespräch zu führen.
Nun sind wir hier.
Wir sind angekommen in einem einzigartigen Denkmal.
Zu einem Denkmal soll auch jedes einzelne Redenswerk in Schriftform werden. Für euch, für immer