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P A P A

Mein Papa
Seit ich 9 Jahre alt war, ist er der Mann an Mamas Seite.
Zu Beginn war es etwas ungewohnt nicht mit ihm verwandt zu sein, nicht seinen Nachnamen zu tragen.
Davor gab es schließlich nur Mama, meine Oma und mich. In einer super kleinen Einzimmerwohnung in Kirgistan, mitten in der Großstadt.
Zu ihm kamen wir nach Deutschland in ein kleines Dorf, welches von allen Himmelsrichtungen von Wald umrandet ist. Alles ganz idyllisch. Ohne Bushaltestelle aber mit einer Wirtschaft. Eben ein kleines Stück Paradies, wo jeder jeden kennt.
Hier hatte ich damals mit 9 Jahren meine allererste Kuh, von meinem Kinderzimmer Fenster aus gesehen.
Ein sicherlich prägendes Ereignis.
Ein fremdes Land, viele Kühe und ein Papa, den ich vorher nie hatte.
Den ich zu Beginn auch nicht verstanden hab, da wir nicht dieselbe Sprache beherrschten. Er konnte kein Russisch und ich kein Wort Deutsch.
Ein klitze kleiner Kulturschock war das schon zu Beginn, wenn ich so beiläufig zurückdenke…
Jemanden Papa nennen zu dürfen war am Anfang natürlich etwas komisch. Jedoch fühlte es sich doch so unendlich gut an. Ich wusste zwar zuvor nicht, dass ich einen Papa wollte, aber endlich hatte ich auch einen und war stolz drauf.
Einen Papa, der mir die Begeisterung für Autos, den Wald und Hunde vermittelte.
Einer, der mir stundenlang versucht hatte, das komplizierte Wort „vergessen“ zu erklären und dabei sehr erfinderisch war.
Einer, der mir beibrachte die Vielfalt der Musik mit allen Sinnen zu hören und sich nicht nur auf den Text zu konzentrieren.
Einer, der geholfen hatte, wenn es mal so richtig schwer war.
Klar gab es Höhen und Tiefen. Vor allem zwischen meinem 13ten und 17ten Lebensjahr. Ich gebe zu, es war manchmal sogar richtig schwer für beide Seiten.
Aber er war trotz allem immer da.
Er hat versucht immer alles zu regeln. Ein Stück weit einem den Weg zu ebnen.
So gut er konnte.
Papa war da und stärkte mir den Rücken. Ein größeres Lob kann man an einen Papa, meiner Meinung nach, gar nicht aussprechen.
Und ich bin so stolz darauf, als er beim Gang zum Traualtar an meiner Seite war.

Allen Papas einen schönen Vatertag, ob hier oder im Himmel- dabei immer tief im Herzen

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