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Redenswerk Frühstück

Ein Frühstück bei dir,
er ist ganz plötzlich nicht mehr da, aber immer noch hier..

„Liebe Irina,
zuerst nochmals vielen lieben Dank für deine Hilfe. Dein Kommen und mit
dir zu reden war für mich
sehr hilfreich und ein Geschenk..“

Es ist nicht nur ein Gespräch, nicht nur ein Treffen, nicht nur ein flüchtiges Frühstück.
Es ist meist viel mehr.
Meine Begrüßung lautet beim Gespräch meist: „Es ist immer ein trauriger Grund sich kennenzulernen! Jedoch liegt es mir am Herzen, dass ihr einen schönen und würdevollen Abschied habt.“ Und genau für diesen liebevollen Abschied gebe ich alles.
Ein Trauergespräch wird oft als Lebensgespräch bezeichnet.
Was durchaus seine Berechtigung hat.
Doch irgendwie finde ich es auch wichtig, der Trauer genau bei diesem Gespräch einen Platz am Tisch zu lassen, obwohl sie eigentlich kein gebetener Gast ist.
Für die Trauer hätten wir zwar niemals freiwillig am Tisch gedeckt, aber trotzdem ist sie ab dem Abschied unser ständiger Begleiter, den wir nicht mal eben wie einen Mantel an der Tür ablegen können.
Das ist auch richtig so.
Man muss ihr Raum geben, sie zulassen, ihr Zeit schenken.
Diese in besonders dunklen Augenblicken möglichst klar und deutlich benennen. Ihr ein Gesicht, Farbe und eine Berechtigung geben.
Bei einem Redenswerk Frühstück machen wir genau das. Wir sprechen über den Verstorbenen, was ihn ausgemacht hat. Wir plaudern über sein Leben, feiern gemeinsame Erlebnisse, zelebrieren sein Dasein und trauern auch um ihn. Wir schauen uns den Garten an, den er/sie so sehr liebte, blättern im Fotoalbum, schweben in Erinnerungen, gehen gemeinsam spazieren, die gleiche Runde, wie er/sie es immer tat, oder machen eine Hausführung.
Und wenn man die Trauer in seinem gewohnten Umfeld komplett zulassen kann, dann fühlt man sich irgendwie doch trotz des Gefühls des Verloren Seins geborgen.
Doch nicht jeder Angehörige braucht dieses Umfeld.
Manchmal will man raus.Dann richte ich mich komplett nach euch.
Einige Angehörige haben den Weg sogar schon auf sich genommen, sind zu uns ins Allgäu gekommen,um das Gespräch zu führen.
Bei einer Tasse Kaffee und Kuchen. Gemeinsam sitzen am Bach,oder einer Wanderung. Es gibt viele Wege..

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