Vorbild sein. Als Mama eine Verantwortung 24/7.
Aufrecht sitzen, nicht fluchen, danke bitte sagen und möglichst immer ausreden lassen.
Seit einiger Zeit übernehme ich mit meinem Redenswerk für manche Menschen eine gewisse Vorbildfunktion. Bevor das sich so entwickelte, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass es eines Tages so weit kommt. Es ist schön! Doch auch etwas ungewohnt und für mich nicht greifbar.
Etwa 2- 3 Mal im Monat ruft man mich an und fragt, wie ich das denn so mit meinem Redenswerk gemacht habe. Wo mein Weg gestartet ist und wie man das selbst für sich erreichen kann.
Manche rufen mich an und fragen mich, nach dem Sinn des Lebens und wie sie das Glück finden können. Wie sie all die Farben sehen können selbst in der dunklen Zeit der Trauer.
Da bin ich leider echt etwas überfragt… Für jeden bedeutet Glück etwas anderes. Sinn des Lebens ist ohnehin sehr individuell. Um die Farben zu sehen,muss man die Trauer spüren und diese zulassen.
Für mich ist Sinn des Lebens die pure Zufriedenheit.
Nicht das Glück. Denn Glück kann nur mal eben ein Augenblick sein. Mal kürzer mal länger andauern.
Das Gefühl der puren Zufriedenheit kann eine Weile verbleiben und einen gleichzeitig glücklich machen.
Wenn ich meine Oma gefragt habe, wie es ihr denn geht… Dann legte sie die Stricknadeln zur Seite, blickte mich durch ihre Brillengläser mit ihren himmelblauen Augen an und sagte: „Ich bin zufrieden!“ Das will ich auch mal! Mit 90 auf nem Bänkle sitzen, mit langen grauen Haaren, a Bierle trinken und sagen: „Ich bin zufrieden!!“
Bis dahin werde ich jedoch so gut es geht ein Vorbild sein für meine Kinder und ein Stück weit für die anderen, wenn sie das wollen.
Doch immer wieder werde ich eben auch komplett das Kind in mir rauslassen und das Leben in all ihren Facetten und Farben so richtig feiern.
Es fühlen, leben und erleben. Mit all dem Fliegen und Fallen.
Das Bild ist vom Nabada in Ulm vor ein paar Jahren. Aus einer Zeit, als ich noch für niemanden ein Vorbild war…