Hier hatte ich es echt versucht.
Unglaublich hart hatte ich mich angestrengt, der Trauer einen Ausdruck für das Bild zu verleihen. Es sollte ein Bild für die Rubrik „Beerdigung“ werden.
Vor drei Jahren trug ich dabei nichts Buntes, kein Lächeln durfte sich auf den Lippen aufzeichnen und es existierte noch kein altes Buch der Redenswerke.
In meiner damaligen Vorstellung, musste ein eher dunkles Kleid getragen werden, die weißen Blüten fand ich schon mega gewagt!! Zügig musste eine schwarze Mappe her, in der Größe einer Speisekarte und natürlich setze ich den ernsten Blick des Todes auf.
„Denk an etwas trauriges“, sprach ich dabei tief in mich hinein..
Diese Aufnahme entstand in der Zeit, in der ich noch keine Ahnung hatte, wie bunt und lebendig die Trauer doch sein kann. Als ich es mir noch nicht ausmalen konnte, welch bunte Kleider ich bei so manch einer Trauerfeier mal tragen werde. Das ich die Menschen zum weinen bringen würde vor Lachen.
Denn auch ich, hatte es noch nicht erlebt, dass man das Leben in einer Trauerfeier so richtig feiern kann.
Eine Beerdigung war erst rund, wenn man ordentlich Tränen rausgelassen hatte und Lachen war Tabu. (Ihr wisst ja, was sollen die Leut von einem denken.)
Über 400 Redenswerke haben in all der Zeit meinen Blick geprägt.
Und nicht nur den Blick auf den Momentaufnahmen, sondern vor allem den Blick auf das Leben, auf die Liebe, die Trauer und den Tod.