Denn im Baumhaus sehen wir uns wieder.
Der Abschied von Noel, dem wunderschönen Engel
Alle haben sich versammelt.
Es lief das erste Lied. Ein Lied, zu dem Noel oft gerne getanzt hat.
Ob man „so ein Lied“ auf dem Friedhof erwartet hätte, war absolute Nebensache. Der Abschied sollte von Beginn bis zum Schluss persönlich werden. Die Sonnenstrahlen kämpften sich durch die Wolken und ich war unendlich dankbar, um jedes bisschen Licht. Ich spürte, dass viele Menschen an Noel denken, auch ohne zu wissen, wann die Beerdigung stattfinden wird.
Das unglaublich viele Menschen selbst in all den kleinen Augenblicken die Liebe für Noel ausstrahlen.
Jeder der Anwesenden versuchte irgendwo hinzuschauen, sich einen Punkt zu suchen um mental daran Halt und Kraft zu finden.
Auch ich. Mein Punkt waren die wundervollen Menschen, welche direkt vor mir Platz genommen haben.
Vor allem war die Mama von Noel mein Licht Punkt. Unsere Mama Herzen waren seit unserem ersten Gespräch eins. Sie war meine absolute Heldin in jedem einzelnen Moment. Wie gerne würde ich ihren Schmerz lindern. Nur für einen noch so kleinen Augenblick..
Sie in meine Arme nehmen und gar nicht mehr loslassen. Meine Ansprache begann und immer mehr Licht spürte ich um uns herum. Licht und Liebe umarmt von dieser tiefen Trauer und Fassungslosigkeit.
Einige Menschen liefen während der Trauerfeier auf der anderen Straßenseite und blieben stehen. An einer Tragödie geht man eben nicht so einfach vorbei…
Ich hoffe auch, dass genau diese Menschen dann stehen bleiben, wenn sie die Angehörigen irgendwann mit ihrer Trauer auf der Straße antreffen.
Und das sie dabei nicht einfach eben zügig die Straßenseite wechseln. Bitte versteht mich nicht falsch, aber diese Geste kann sehr verletzend sein.
Vor allem dann, wenn man das immer und immer wieder auf seinem Weg erlebt.
Meist macht man das, weil man keine Worte hat. Keine Worte für die Angehörigen und schon gar kein Vokabular für das, was geschehen ist.. Doch meist braucht man keine großen Worte.. Einfach da sein und nicht die Türe vor einem verschließen, weil man die „Begleitung Trauer“, schließlich nicht mit eingeladen hatte, dass reicht oft schon aus.