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Als du gegen mein Herzschlag warst

Darf ich überhaupt traurig sein?
Darf ich ein Leben beweinen, über welches ich absolut nichts weiß?
Damals sagtest du, dass du mich nicht willst… ,,Lass das Baby abtreiben!“, waren deine Worte. Du warst der, der von Anfang an gegen mich war. Gegen mein Leben.
Du bist gegangen, du hast uns im Stich gelassen.
Darf ich mir das alles überhaupt zu Herzen nehmen, obwohl du doch gegen meinen Herzschlag warst.
Nun geht dein eigenes Leben zu Ende. Und ich bin mir unsicher, was ich fühlen soll oder überhaupt darf.
In meiner Vorstellung warst du täglich in der sibirischen Tundra angeln.
Du bist fleißig, naturverbunden und ein stolzer Papa- Jedoch nur für deine anderen Kinder.
Denn für mich gab es von Anfang an keinen Platz in deinem Leben.
Nun räumt dein bevorstehender Abschied unerwartet Platz in meinem Leben ein.
Ich versuche mich irgendwie innerlich unendlich viele Kilometer entfernt, von dir zu verabschieden. Doch wie soll das gehen, wenn ich dich noch nie in meiner Mitte begrüßen durfte?

Über fremde Menschen verfasse ich Redenswerke, bei denen man das Gefühl hat, dass ich sie persönlich gekannt haben muss. Mein ganzes Herz lege ich hinein. Bin dabei liebevoll, persönlich, echt.
Wie gerne würde ich so viel über dich wissen, damit es wenigstens für ein paar Zeilen reicht…. An solchen Tagen wird es einem umso mehr bewusst, wie wichtig ein würdig liebevoller Abschied für einen sein kann.

Ich wollte doch Abschied nehmen…
Dich vielleicht sogar irgendwann davor noch kennenlernen. Dich das aller erste Mal sehen. Nun hoffe ich, das du deinen Frieden finden wirst.
Frieden für dich
Und irgenwie, irgendwo, irgendwann ein Stück Frieden für mich

….

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