AllgemeinLeben feiern

„Haben die Deppa denn aus den Weltkriegen nichts gelernt?“

Heute vor zwei Jahren bist du gegangen.
Dein Abschied war mit deinen 94 Jahren zwar absehbar und doch traf mich die Nachricht über deinen Tod gefühlt unerwartet.
Ich hielt den Kleinen im Arm, als das Telefon um die Mittagszeit klingelte.
Gleich nach dem ich den Telefonhörer aufgelegt hatte, schnappte ich meine Autoschlüssel.
Ich musste schnell zu dir, dich noch ein letztes Mal sehen. Dich ein letztes Mal berühren, mich auf meine Art verabschieden.
Ja, mich selbst vergewissern, dass es wirklich wahr ist, dass deine Seele nicht mehr bei uns ist.
Meine ersten Worte, als ich dich friedlich im Bett liegen sah: „Ach Opa, was machst du denn !?“
Es war kein Leben mehr in deiner weltlichen Hülle.
Wie konntest du „einfach so“ sterben?
Für mich warst du irgendwie immer unbesiegbar. Schließlich hattest du den zweiten Krieg mitgemacht und diesen mit einigen Schusswunden und Aufenthalten im Lazarett überlebt.
Für mich warst du quasi unsterblich, denn oft genug bist du dem Tod entkommen.
Durch dich durfte ich lernen, dass selbst die stärksten Krieger eines Tages gehen.
Du warst ein wichtiger Zeitzeuge und mit dir ist ein Stück Geschichte gestorben.
Immer wieder sagtest du: „Einen Krieg darf es niemals mehr geben. Die Menschheit macht sich selbst kaputt!“

Wenn du wüsstest, was gerade auf der Welt los ist….
Dann würdest du deine Hand auf die Stirn legen, deine Augen schließen und sagen: „Haben die Deppa denn aus den Weltkriegen nichts gelernt?“

Hier auf Erden wirst du unendlich vermisst. Opa und Uropa Ludwig

Dieses Bild ist im Haus Regenta entstanden, in Bad Schussenried

redenswerk #zeitzeuge #kriegistscheisse

makelovenotwar

krieg #frieden #abschied #leben #liebe #tod #trauer #undichwolltenochabschiednehmen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.