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Schläft die Fledermaus oder ist sie tot?

Schläft die Fledermaus oder ist sie tot?
Viele kennen es vermutlich aus den eigenen Kindertagen. Als man die ersten Male ein totes Tier als Kind gefunden hatte. Vermutlich sagte entweder ein Elternteil oder die Oma, dass das Tier nur schlafen würde.
Schon seit Beginn unseres Denkens wird der Tod uns als etwas ganz ganz Böses und unfassbar Schlimmes vorgestellt. Der Sensenmann, der einen holt und dessen Gesicht niemals zu erkennen ist. Denn er hat viele Gesichter und die meisten bleiben uns durch unseren gezielten Abstand zu ihm unbekannt.
Das Wort Tod oder Trauer wird wenn es geht, nur ganz selten in den Mund genommen.

Jedoch können Abschiede so wundervoll sein. Natürlich ist die Trauer unendlich und das Herz schwer vor Schmerz wenn der geliebte Mensch geht. Aber es ist so unglaublich wichtig, dass man den Tod annimmt und sich einen persönlichen und würdevollen Abschied ermöglicht. Unseren Kindern trauen wir dabei nicht zu „richtig“ zu trauern. Dabei haben sie meist von Natur aus keinerlei Berührungsängste und gehen meist offen mit all den zu Beginn fremden Gefühlen um. Alles ohne Angst. Bis wir ihnen diese Angst vermitteln. Ein Kind gehört auf keine Beerdigung! – Falsch! Man sollte Kinder mit einbeziehen und ihnen dabei das Gefühl geben, man ist immer da und stärkt ihnen den Rücken.
Mit kleinen Ritualen und Gesten bekommen sie das Gefühl ein großes Stück zum Tschüss sagen beigetragen zu haben. Ich zeige euch natürlich gerne wie!

Wenn sie bei der Trauer Unterstützung brauchen, wird diese ihnen ausnahmslos gegeben.
Ich bekomme mit den Danksagungen oft beschrieben, dass die Enkel sich extra die Passage mit Oma oder Opa rauskopieren und diese aufhängen um sich bewusst daran zu erinnern.
Wir haben verlernt mit dem Tod natürlich umzugehen, wie sollen es unsere Kinder dann lernen? Den Tod will man am liebsten nie in seine Nähe lassen. Den Gedanken an ihn für immer verdrängen. Man verdrängt dabei gerne, dass dieser zum Leben mit dazu gehört.

Sobald ich erwähne, dass ich auch Trauerfeiern begleite und wie viele wunderbare verstorbene Menschen ich bereits durch ihre Angehörigen kennenlernen durfte, hat mein Gegenüber diesen zu tiefst schockierten Ausdruck im Gesicht. So viele Beerdigungen, dass zieht einen ja total runter.
Denn Beerdigungen sind ja nie schön! Auf einer Beerdigung darf man niemals schmunzeln oder gar lachen! Applaus am Ende einer Trauuerrede? Sowas geht sowieso nicht.
Man will das die Trauerfeier ganz schnell zu Ende geht und alles hinter sich bringen.
Mein Anliegen dabei ist, das der Verstorbene durch die Angehörige und Trauergäste gefeiert wird und niemals vergessen wird. Ich lebe die Abschiede, in denen man die Zeit vergisst und sich bereits nach dem Trauergespräch auf die Trauerrede freut, statt Angst vor dieser zu haben.

Ich bin gerne Trauerrednerin. Denn durch meine Worte haben die Angehörigen die Möglichkeit einen unvergesslich schönen Abschied zu erleben.

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